NEMERE (Olympiade 1936)
Technische Daten und Baustufenfotos
 
Baubericht
Der Bausatz der Fa. Schneider-Modell, Kufstein, besteht aus CNC-gefrästen Rippen und Spanten, allen Balsabrettern zur Beplankung von Rumpf, Flügel und Leitwerken, einer tiefgezogenen Kabinenhaube und vielen DIN A 3-Blättern, auf denen Übersichts- und Aufbauzeichnungen und die Fräspläne der Bauteile zu sehen sind.
 

Nachdem man alle Teile mit dem Klingenmesser herausgetrennt und geputzt hat empfiehlt es sich, die Teile nach Baugruppen zu sortieren.

 

Der Rumpfbau geschieht in Halbschalenbauweise. Auf eine Schablone werden die Spanten aufgesteckt, rechtwinkelig ausgerichtet und mit den Gurten verklebt. Die Gurte müssen hinten und vorne länger gelassen werden, da später hinten die SLW-Baugruppe und vorne der Nasenspant  eingesetzt werden müssen. Die beiden Rumpfhälften werden auf Höhe der Flügelaufnahme mit SpH-Brettchen, die vorderen Spanten mit einem Rumpfboden und die hinteren Spanten mit v-förmigen Verbindungsteilen  verbunden. Danach kann man die SLW-Baugruppe und den Nasenspant einsetzen.

 

Seitenleitwerk und Höhenleitwerk (Pendel) sind in Sandwich-Bauweise ausgeführt. Zwischen je 2 Frästeile aus 0,6mm Sperrholz werden 3mm-Sperrholz-Rippen geklebt. Ein SpH-Spant im SLW und Kieferngurte im HLW stabilisieren das Ganze sehr gut.

 

Der Flügelbau beginnt mit dem Holm. Die NEMERE hat keine V-Form durch Steckung. Die Flügeloberseite ist gerade, die Unterseite läuft schräg nach oben, dadurch entsteht eine V-Form. Das muß man beim Zusammenbau des Holmes unbedingt beachten! Flügelholm und -steckung ist in einem Stück konstruiert. Die Steckung verläuft leicht konisch, damit der Flügel leicht in den Rumpf gesteckt werden kann.

In die Holme werden dann zuerst die vorderen Rippenhälften und danach die hinteren Rippenhälften geklebt. Zum einkleben der Hilfsholme im hinteren Flügeldrittel und an der Flügelwurzel wollten die Flügel an den Rumpf angesteckt werden. Beim Querruderbau ist ebenfalls darauf zu achten, daß die Oberseite gerade ist. Man muß ein linkes und ein rechtes Querruder bauen - logisch. Zur Verbindung der Querruderservos mit dem Rumpf verwende ich immer Sub-D-Steckverbindungen, wobei ein Teil (Rumpf oder Flügel) lose ist.

 

Der Rumpf wird zuletzt mit 3mm Balsaholz beplankt. Da er einen ovalen Querschnitt hat, kann man hauptsächlich den hinteren Teil großzügig mit ganzen Brettchen beplanken. Ich habe den Rumpf noch mit einer 25g/mm² Glasmatte überzogen, damit nicht so leicht Lande- oder Transportdellen entstehen.

 

Erstflug

Am 19.7.2008 fuhr ich zum Erstflug mit F-Schlepp nach Kufstein. Nach Zusammenbau und Rudercheck nahm sich das bewährte Schleppteam aus H. Schneider (Schleppmaschine: Air-Tractor 502A mit 3,24m Spannweite) und dem Einflieger „Pepsch“ Hochrainer der NEMERE an. Nach ca. 25m Rollstrecke hob das Gespann ab. Nach 1Min. Flugzeit und ca. 250m Höhe wurde ausgeklinkt und die NEMERE flog sofort einwandfrei. Sie nahm unterwegs sogar Thermik an! Nach ca. 5Min. Flug wurde die Landung eingeleitet. Da die NEMERE keine Landeklappen hat, werden wie beim Original die Querruder zusammen hochgestellt. Die Wirkung ist allerdings nicht so gut wie bei richtigen Klappen und die NEMERE kam knapp vor dem Maisfeld (österr.: Türken) zur Ruhe. Viel kürzer hätte der Platz nicht sein dürfen!

 

Fazit

Die NEMERE ist ein gelungener 5m-Segler und ein sehr seltenes Modell auf allen Flugplätzen. Ich kann sie allen Modellbauern, die mal keinen GfK-Flieger bauen wollen und die mit dem Holzbau anfangen wollen nur empfehlen.